Als Sonne und Mond noch jung waren, lebten sie jahrelang zu zweien. Dann aber wuchs die Familie, denn kleine Sternenjungen und -mädchen wurden geboren. Am Firmament war es nun viel lustiger. Fröhlich glitzerten und schillerten die Sterne. Es wurden ihrer immer mehr, bald war der Himmel zu eng für eine so große Familie.
Da besorgte sich die Sonne blauen Stoff, und weil sie gut schneidern konnte, machte sie das Himmelszelt weiter, auf dass alle Platz hätten. Stoff war schon damals lang und schmal, das Firmament aber war rund und gewölbt. Die Sonne zerschnitt den Stoff darum in lange dreieckige Stücke. So blieben viele blaue Flicken übrig. Die Sonne mochte sie nicht wegwerfen, denn sie war eine sparsame Hausfrau. Sie zeigte die Flicken dem Meer und sprach: „Kannst du sie brauchen? Es ist guter Stoff, und er hat eine sehr schöne Farbe.“
Das Meer schaute sich die Flicken an, überlegte und schüttelte sein weißes Haupt.
„Die Farbe steht mir, aber die Flicken sind gar zu klein. Ich weiß nichts damit anzufangen. Meine Grenzen sind zu weit. Hab Dank für das Angebot.“
Im Sommer, als der Weg der Sonne dicht über die nördlichen Eisflächen führte, nahm sie die blauen Stoffreste mit und zeigte sie den Schneefeldern.
„Könnt ihr die Flicken irgendwie verwenden? Schaut, was für guter Stoff, und wie rein die Farbe ist!“
Die weißen Flächen berieten sich miteinander und antworteten: „Der Stoff ist wirklich gut, und die Farbe würde zu uns passen. Aber hier ist immerzu Schneegestöber und Sturm. Nach ein paar Stunden wäre von den Flicken keiner mehr aufzufinden. So können wir dein Geschenk leider nicht annehmen.“
Da zeigte die Sonne die blauen Himmelsflicken dem üppigen Tropenwald. Anmaßend antwortete dieser: „Was soll ich mit der Handvoll jämmerlicher Fetzen? Bei meiner üppigen Farbenpracht könnte ich jeden Tag zehnmal mehr weggeben, und man würde es nicht einmal bemerken.“
Nun wusste die Sonne nicht, wem sie die Stoffreste noch anbieten sollte. Sie trug sie eine Zeit lang in der Tasche und vergaß sie dann.
An einem Sommerabend, als sie über ein Kornfeld wanderte, bemerkte sie einen Bauern, der leichten Schrittes und fröhlich nach Hause ging und dabei eine Melodie vor sich hin summte.
Die Sonne blieb einen Augenblick stehen und fragte den Mann: „Bist du denn nach des Tages Mühe nicht müde, daß du so heiter heimwärts strebst?“
„O nein“, entgegnete der Mann. „Seit mehreren Tagen bin ich nach der Arbeit nicht mehr so erschöpft. Mein Acker ernährt nicht nur meinen Körper, er erfreut mir auch mein Geist und Herz. Jeden Abend pflücke ich im Kornfeld einen Strauß der schönsten Blumen.“

Die Blüten, die er der Sonne vorwies, strahlten in reinem Blau.
„Meine Frau freut sich über die Blumen, und mir schmeckt das Essen besser, wenn sie in der Vase neben dem duftenden Brotlaib stehen.“
Die Sonne steckte verstohlen die Hand in die Tasche, und da hatte die Tasche ein Loch…
Am nächsten Tag waren in der Tasche der Sonne keine Flicken mehr, dafür blühten auf allen Roggenfeldern zwischen goldgelben Halmen himmelblaue Kornblumen.

















Ich habe noch nie zuvor ein so riesiges Feld Kornblumen gesehen. Jetzt weiß ich, dass die Sonnen die Himmelsflicken genau hier verloren hat.
Die Quelle der Sage ist hier:
https://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchen_estland/himmelsflicken.html
Die Aufnahmen sind ausnahmslos von mir.
Habt einen schönen Abend
Ich habe diese wunderschöne Sage jetzt mit glänzenden Augen gelesen! 😊Du hast sie so schön illustriert mit deinen herrlichen Bildern! 😍 So also sind die Kornblumen auf die Erde gekommen!
Welch eine Fülle auf deinen Bildern von den zauberhaften „Himmelsflicken“, solch ein riesiges Feld mit Kornblumen hab ich auch noch nie gesehen! So lieben Dank fürs teilen der Bilder und der ebenso zauberhaften Sage! 💙
Einen schönen Abend wünsche ich auch allen lieben Bees, liebe Grüße
Monika. 🌟🍷🍷
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Oh ja, das war wirklich wie ein Traum.
So etwas sieht man ja fast gar nicht mehr.
Es gab auch noch ein Kornfeld mit Kornblumen, Klatschmohn und Kamille.
Leider konnten wir da nicht anhalten.
Überwiegend waren die Felder aber ganz ohne Wildblumen.
Noch nicht mal an den Rändern gab es welche.
Aber ich will mich nicht beschweren, ein riesiges Feld mit Himmelsflicken und
eine neue Sage habe ich kennen lernen dürfen.
Ich wünsche dir einen schönen Abend.
Hier weiß das Wetter noch nicht, was es werden will *lach*
Aber ganz so heiß ist es GsD nicht mehr.
Viele liebe Grüße
Brigitte
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Dankeschön, den wünsche ich dir auch, den schönen Abend, hier ist heute schon den ganzen Tag Waschküchenwetter.
Es ist so schön, daß es wenigstens noch ein bissel solche herrlichen Felder gibt, mit Kornblumen, Klatschmohn und Kamille, und über die Himmelsflicken guck ich immer mal wieder hier, tut richtig gut!
Ganz liebe Grüße
Monika.
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😘
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That sky color is beautiful👀💙✨💙✨
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Yes, indeed!
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Ohh, so eine traumhafte Geschichte. Das hat mir sehr gefallen und deine Bilder ebenfalls.
Große Kornfelder sah ich zuletzt in Mecklenburg Vorpommern 😍❤️
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Kornfelder sah ich nur triste bis auf eines an dem wir leider nicht anhalten konnten
Dieses hier war ein reines Kornblumenfeld ganz ohne Korn.
Ja, die Ostdeutschen Kornfelder sind mir auch in guter Erinnerung.
Das Wendland ist ja nahe dran und eine kurze Strecke sind wir da oben sogar durch Mecklenburg gefahren.
Schönen Abend, Mathilda
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Und auch ganze Mohnfelder konnten wir sehen, so wunderschön 😊
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Ja, die sind ja gar nicht so selten.
Verbreiten sich gerne auf Brachen.
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Was fuer eine wunderbare Geschichte! DANKE!
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Freut mich, dass dir die Sage gefallen hat.
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Das ist eine ganz bezaubernde Sage und deine Bilder ergänzen sie ganz wunderbar!
VG
Christa
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Dankeschön Christa.
Ich fand die Sage auch sehr, sehr schön.
Dass die Bilder passten war Glück.
Aber einen Sternenhimmel habe ich noch nie fotografiert.
Da mussten der Mond und die Kraniche einspringen *lach*
Gute Reise weiter und liebe Grüße
Brigitte
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Perfekt die Sage mit den Bildern zusammengebracht und sowas von schön. Danke dir vielmals dafür und wenn ich mal eine Kornblume sehe werde ich bestimmt daran doppelt denken.
Liebe GRüssle
Nova
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Danke dir liebe Nova.
Hab noch einen wunderschönen Resttag auf deiner feinen Insel.
Liebe Grüße
Brigitte
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hi Brigitte
ein wunderbar schone sage , bei dir mit wunderbar schone bilder noch schoner gemacht
liebe gruss , Karel
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Dankeschön Karel.
Ich schicke dir liebe Grüße zurück.
Brigitte
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Eine sehr schöne Geschichte und wunderbare Bilder.
Einen sonnigen Tag . Liebe Grüße Brigitte
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Vielen Dank Brigitte.
Mir hat die Sage auch sehr gut gefallen und Bilder habe ich ja reichlich *lach*
Es sieht hier nach Gewitter aus.
Schaun wir mal.
Liebe Grüße
Brigitte
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Was für ein schönes Märchen, liebe Brigitte. Und Du hast sogar noch die passenden Illustrationen dafür. Wunderhübsch sind die vielen Kornblumen. In der Art gab es hier mal ein Feld mit Mohnblumen. Das war auch ein sagenhaft schöner Anblick.
LG von der Silberdistel
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Früher hätte man sofort gewusst, auch ohne die schrecklichen Grenzkontrollen, wann man die Grenze überschritten hat.
Bei euch waren die Felder noch bunt und bei uns schon trist.
Jetzt hält es sich die Waage.
Man freut sich, wenn ein Landwirt wenigstens hin und wieder
nicht spritzt und zu eng aussät, damit die Wildblumen und mit ihnen die Wildtiere eine Chance bekommen.
Ja, die Sage hat mir auch ausnehmend gut gefallen und Bilder habe ich ja jede Menge *lach*
Das passte.
Vielen Dank und liebe Grüße
Brigitte
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Hallo Brigitte,
eine schöne Sage und wunderbare Bilder dazu. Dankeschön.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
LG Elke
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Freut mich wenn es dir gefallen hat.
Viele liebe Grüße auch zu dir.
Ich hoffe auf ein zwei trockene Stunden am WE, damit ich meine
Schwälbchen besuchen kann.
Auf WhatsApp werde ich mit Bildern verwöhnt.
So süß die Bande im Pferdestall.
Hab du auch ein feines WE
Brigitte
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Wie schön, dass es dem Nachwuchs so gut geht. 🙂 Dann hoffe ich, dass du die Schwälbchen besuchen kannst. 🙂
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Sage und Fotoserie .. ein Augen- und Ohrenschmaus 🙂 Danke dafür und grüße mir das schöne Wendland 🙂
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Bin ja leider weit entfernt, aber falls ich es noch mal schaffe grüße ich sehr gerne.
Dankeschön 🙂
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